"Öko-Windeln sind seit über 7 Jahren Teil meines Lebens. Meine drei Kinder habe ich nach und nach mit allen möglichen Marken gewickelt. Klar, jede sieht ein bisschen anders aus, aber das Wichtigste haben sie gemeinsam: hochwertige Materialien. Dank ihnen kann ich die Hautprobleme meiner Kinder an einer Hand abzählen."
Was sind diese Öko-Windeln eigentlich?
Einwegwindeln, Öko-Windeln, Designer-Windeln, zertifizierte Windeln, non-toxic Windeln, Premium-Windeln, … Auf den ersten Blick wirkt die Welt der Babywindeln wie ein riesiger, chaotischer Dschungel. Zum Glück ist die Realität viel einfacher! Lass uns mal gemeinsam anschauen, was Öko-Windeln wirklich sind, was sie können, ob sie auch Schwächen haben und worauf du achten solltest.
Öko-Windeln sind Einwegwindeln, die so entwickelt wurden, dass sie die Umwelt weniger belasten als herkömmliche Einwegwindeln.
Da die Definition ziemlich weit gefasst ist, gibt es zwei Dinge, die wirklich zählen:
- Das Material – Woraus ist die Windel gemacht?
- Die Zertifizierung – Wurde sie von unabhängigen Instituten geprüft?
Woraus bestehen Öko-Windeln?
Öko-Windeln werden – genau wie herkömmliche Windeln – in großen Fabriken produziert. Sie bestehen aus mehreren Schichten verschiedener Materialien, die durch Hitze miteinander verbunden werden, ohne Klebstoff zu verwenden.
Bei den Materialien setzt man fast immer auf Bioplastik, also Stoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr oder Maisstärke. Zusätzlich werden oft pflanzliche Fasern wie Bio-Baumwolle verwendet. Diese Materialien bilden die Basis der Windel – sowohl innen als auch außen.
Die äußere Schicht trägt das Verschlusssystem (aus Bio- oder recyceltem Plastik) und elastische Bündchen, damit die Windel gut sitzt. Da natürlicher Latex ein häufiger Allergieauslöser ist, wird stattdessen oft auch Bioplastik genutzt. Falls die Windel bedruckt ist, werden ausschließlich Farben ohne Schwermetalle oder andere problematische Stoffe verwendet.
Das Herzstück der Windel ist der Saugkern. Dieser muss große Mengen Flüssigkeit in kurzer Zeit aufnehmen und sicher einschließen. Öko-Windeln nutzen dafür eine Kombination aus pflanzlichen Fasern und superabsorbierenden Materialien.
Zwischen dem eigentlichen Saugkern und der Babyhaut liegt das, was wir Eltern an Öko-Windeln am meisten lieben – mehrere Zwischenschichten mit „sauberer“ Zusammensetzung. Die Windel sollte auf keinen Fall mit Chlor gebleicht sein (such nach „TCF – totally chlorine-free“). Sie sollte keine Parfüme enthalten (auch keine angeblich „hautfreundlichen“ Duftstoffe) und keine Erdölprodukte wie Parabene oder Silikone. Generell gilt: Null Allergene, null Chemikalien, die theoretisch in die empfindliche Babyhaut eindringen oder sie reizen könnten.
Warum sind Öko-Windeln besser?
Was an Öko-Windeln richtig klasse ist, ist ihr sauberes Zusammensetzen, das heißt, sie enthalten keine zusätzlichen Chemikalien und es kommt nur der wirklich bestgeprüfte Teil in Kontakt mit der Babyhaut. Außerdem sind sie dank natürlicher Zellulose fluffiger und lassen die Haut besser „atmen“, und die Windel (im Gegensatz zu herkömmlichen Windeln) riecht nicht. Die Babyhaut bleibt trocken, ist nicht mit Chemikalien, Schwermetallen, Chlor oder potenziellen Allergenen belastet. Dank des weichen Stoffes wird sie auch nicht mechanisch gereizt. Das senkt das Risiko von Hautreaktionen und Wundsein. Und wenn doch mal etwas passiert (zum Beispiel eine Reaktion auf eine Zutat im Beikost), verhindert die Windel nicht die Heilung.
Sind Öko-Windeln biologisch abbaubar?
Öko-Windeln sind auf jeden Fall umweltfreundlicher als herkömmliche Windeln, aber leider noch nicht 100 % biologisch abbaubar. Zwar bestehen viele Komponenten aus pflanzlichen Materialien und Bioplastik, aber im normalen Kompost bauen sie sich nicht vollständig ab. Außerdem sollten keine Fäkalien generell nicht kompostiert werden, da sie Bakterien enthalten können.
Warum sind Öko-Windeln teurer?
Die höhere Qualität und umweltfreundliche Produktion kosten mehr. Die Rohstoffe sind teurer, die Herstellung aufwendiger, und viele Hersteller setzen auf faire Arbeitsbedingungen. Zum Beispiel werden Bambe-Windeln direkt in Tschechien produziert.
Welche Zertifikate sind wichtig?
Falls du auf Nummer sicher gehen willst, schau nach diesen Siegeln:
1. OEKO-TEX® Standard 100
Bestätigt, dass die verwendeten Textilien frei von schädlichen Chemikalien sind – also keine Pestizide, Schwermetalle oder Formaldehyd enthalten. Ein weit verbreiteter Standard in der Textilbranche.
2. EU Ecolabel
Offizielle europäische Zertifizierung für Produkte, die strenge Umweltauflagen erfüllen.
3. Blauer Engel (ältestes Öko-Siegel)
Kennzeichnet Produkte, die besonders umweltschonend sind. Die Vergabe ist an strenge Tests und regelmäßige Kontrollen gebunden.
4. FSC (Forest Stewardship Council)
Internationale Organisation, die sicherstellt, dass Holz und Zellstoffe aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen.
5. AllergyCertified
Zertifikat für Produkte, die allergenfrei sind. Bedeutet: strenge Tests in toxikologischen Laboren, um Hautreaktionen und Allergien zu vermeiden.
6. Cotton Enhanced™
Garantiert, dass biologisch abbaubare, hypoallergene Baumwolle verwendet wird – perfekt für empfindliche Babyhaut.
7. GOTS (Global Organic Textile Standard)
Strenges Öko-Siegel für Produkte aus zertifizierten Bio-Materialien. Deckt den gesamten Produktionsprozess ab, von den Rohstoffen bis zum fertigen Produkt.
8. Zertifikate für eine umweltfreundliche Produktion
Neben der Prüfung der Inhaltsstoffe gibt es auch Siegel, die sich auf die Herstellung und deren Auswirkungen auf die Umwelt konzentrieren. Ein Beispiel dafür ist das CO₂ Neutral®-Zertifikat (vergeben von CO2logic und Vinçotte). Es bestätigt, dass der Hersteller aktiv daran arbeitet, schädliche Emissionen zu reduzieren und die Produktion umweltfreundlicher zu gestalten.
Sind Bambe-Windeln echte Öko-Windeln?
Auf jeden Fall! Bambe-Windeln haben zahlreiche Zertifizierungen bestanden und werden regelmäßig getestet. Alle Infos zu den Zertifikaten und der umweltfreundlichen Produktion findest du in unserem Artikel "Zertifizierung".